Verschiebungen V

(2018/2019)

flute, clarinet in Bb

horn in F, trombone

Hammered dulcimer, Zither, accordeon

2 violins, viola, violoncello, double bass

Premiered by

Ensemble NeuRaum

Conductor | Bruno Strobl

 

Portrait Concert - ZZM Composer in Residence 2018

Klagenfurt, 18.02.2019

 

Financed by Austrian Federal Chancellery of the Arts

 

Program note

For some time now I have been dealing with the question of how dense, slowly continuously changing musical structures can be compositely produced. I am fascinated by the point where instrumental identities amalgamate into a kind of floating hyper-sound by superimposing a multitude of different instrumental spectra using slow glissandi. As a result, the materiality of the sounds comes to the fore at the expense of their identity.

 

Ein auf Quarten, Tritoni und Quinten basierender Akkord bildet ein harmonisches Bezugsfeld : Während langsame Glissandobewegungen einzelner Töne ein andauerndes Transformieren dieses Feldes bewirken, provozieren die dadurch entstehenden Schwebungen eine Verdichtung der Harmonik. Die Registrierung und die Harmonik des Ensembles hat Ähnlichkeit mit einer ständig schwankenden Orgelmixtur. Das Akkordeon durchmisst den Tonraum in einem sukzessiven Transformationsprozess des Mixturklangs.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich dichte langsam kontinuierlich sich verändernde musikalische Strukturen kompositorisch herstellen lassen. Mich fasziniert der Punkt, an dem instrumentale Identitäten durch die Überlagerung einer Vielzahl unterschiedlicher Instrumentalspektren unter Einsatz langsamer Glissandi zu einer Art schwebenden Hyperklang amalgamieren. Das hat zur Folge, dass die Materialität der Klänge auf Kosten Ihrer Identität in den Vordergrund rücken.